Sankt Moritz: 6 Dinge, die du dort fabelhaft mit einem Kleinkind unternehmen kannst

Es ist an der Zeit, es zuzugeben: Wir fahren im Skiurlaub nach Sankt Moritz. Bäm.

Ja, DAS Sankt Moritz. Schickimicki, reiche Menschen, viel Blingbling. Und das stimmt zu großen Teilen sogar. Aber in Wirklichkeit ist es noch viel viel mehr als das. Es ist eines der schönsten Hochtäler, die ich je gesehen habe. Ein weiße Traumwelt aus Schnee und steilen Gipfeln. Zugefrorene Seen, glitzernde Eisfälle und – für Ski- und Snowboardfahrer besonders schön – nicht nur kilometerlange Pisten sondern auch keine Schlangen an den Liften. Touristisch gesehen eine Katastrophe für den Ort – aber PERFEKT für uns.

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Sankt Moritz besteht ja aus zwei Teilen. Sankt Moritz Bad liegt unten, Sankt Moritz Dorf weiter oben am Berg. Im Dorf reiht sich ein Designerladen an den anderen, dort sind die großen Hotels, das Palace, in dem man für Kaffee und Kuchen schnell mal 100 Franken lässt. Oder das legendäre Kulm-Hotel. Alles in allem ist das Dorf eher wie eine Stadt. Und trotzdem mag ich es. Ich glaube, das liegt an diesem mondänen Glanz, von dem es immer noch lebt.

 

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Das Bad ist ein bisschen das Aschenputtel in der Geschichte. Auf den ersten Blick eher hässlich, aber wenn man genau hinschaut, finden sich immer wieder tolle Häuser zwischen den vielen funktionalen Bauten. Die alte katholische Kirche ist nur eins davon. Außerdem ist es zum See nicht weit – und mal ehrlich: Von unten schaut es sich doch viel schöner zum mondänen Dorf hinauf.

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Jetzt ist ja aber die Frage – was machst du da, wenn du ein Kleinkind von 18 Monaten dein eigen nennst?

Gar nicht so einfach. Aber Theo, Oma Hilke, der zauberhafte Mann und ich, wir haben doch irgendwie ziemlich gut die Zeit rumgekriegt.

Da wäre:

1- Menschen im Club Med begucken

Wir haben selbstverständlich NICHT in einem der super teuren, super schicken Hotels übernachtet. Wenn man wie wir mit Großeltern, Bruder und dessen Familie unterwegs ist, dann wird das irgendwann echt unbezahlbar. Da bietet sich der Club Med in Sankt Moritz Bad an.

Vom Preis-Leistungsverhältnis ist der ok. Ist halt Schweiz und damit immer noch teuer. Immerhin gibt es einen Frühbucher-Rabatt.

UND im Preis enthalten sind: sämtliche Essen – morgens, mittags auf den eigenen ClubMed-Hütten, abends (mit Austern und allem zipp und zapp), Skipass für 6 Tage, Skikurs für 5 Tage und ALLE Getränke beim Essen und an der Bar – egal was.

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IMG_4216 OriginalPhoto-479045160.357497IMG_0717OriginalPhoto-479133278.067758

Außerdem natürlich Hallenbad- und Saunabenutzung, Fitnesskurse und ein kleiner Trainingsraum.

Für die Kinder (ab 3) gibt es den Mini-Club. Da werden die Kleinen bis zum späten Nachmittag versorgt, spielen im Schnee und können Skifahren lernen. Das alles zusammengerechnet geht es also wieder.

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Man muss aber wissen: Der Club ist echt eine Hotelburg. Nicht schön, aber praktisch. Und meist sehr sehr voll in der zweiten Märzwoche. Da gibt es nämlich Sonderangebote. Für Theo war das einer der Höhepunkte: Leute begucken. Massen von Leuten. Ich hätte oft echt gerne gewusst, was da in ihm vorgeht.

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2- In den Schnee plumpsen lassen und Enten füttern am großen See

Das ist DER große See, auf dem einmal im Jahr ganz dekadent Schneepolo gespielt wird. Im Winter ist er in aller Regel zugefroren – und wenn das ganze Polo-Halligalli vorüber ist, dann kann man darauf wunderbar spazieren gehen und sich die großen, über 3000-Meter hohen Gipfel angucken. Theos absoluter Lieblingsort – bisschen Schnee ins Gesicht, viel mehr braucht es nicht, um den kleinen Kerl glücklich zu machen.

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Wenn dann noch abends im Rahmen des Engadiner Skimarathons ein cooler Langlauf-Sprint direkt vor dem Hotel stattfindet – perfekt.

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3- Mit der Pferdekutsche ins Fex Tal fahren

Das haben Theo und ich letztes Jahr gemacht, dieses Jahr war der zauberhafte Mann dran. Mit der Kutsche geht es von Sils Maria aus ins autofreie Fex Tal – ein wundervoller Ort, an den ich irgendwann noch mal zurückkehren möchte. Zugegeben, Theo hat die Kutschfahrten in beiden Jahren meist etwas verschlafen, aber für Kinder ist die Tour trotzdem toll und selbst zu Fuß nicht zu anspruchsvoll (wir hatten allerdings die Deuter-Kraxe dabei).

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Mit der Kutsche geht es bis zur Kappelle und dann zu Fuß ein Stück an den Höfen vorbei bergauf zum Aussichtspunkt und dann wieder hinunter ins Tal. Insgesamt etwa 2 Stunden. Die Tour hat der ClubMed angeboten, aber die Kutschfahrt ins Val Fex ist im Sommer so eine Art Pferdeomnibus mit festen Fahrplänen. Im Winter gibt es Infos dazu hier. Geht also auch super auf eigene Faust.

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4- In einem Hallenbad mit atemberaubendem Ausblick planschen

Eine echte Premiere – der zauberhafte Mann, Baby Theo und ich waren dieses Jahr im relativ neuen Hallenbad, das nur wenige Meter neben dem Hotel liegt. Was man dort absolut nicht machen darf: Fotos. Was ich natürlich trotzdem gemacht habe: Fotos.

Aber nur zwei, drei bis der Bademeister mich rüde zurecht gewiesen hat. Stimmt ja auch. Ich hab zwar keine anderen Menschen fotografiert als die meinigen, aber da könnte ja jeder kommen und losknipsen. Das will ich ja auch nicht. Für weitere Eindrücke kannst du ja auf die Webseite des Bades gehen.

 

IMG_0753Eins muss ich aber sagen: Ich bin noch nie im Leben in so einem stylischen Bad gewesen.

Riesige Fensterfronten rundum geben den Blick auf die schneebedeckten Berge frei.

Im Außenbecken kannst du dich fabelhaft nach einem langen Skitag von den Unterwasserdüsen massieren lassen und zuschauen wie es Abend wird über den 3000ern. Außerdem gibt es ein hübsches Babybecken und direkt daneben ein Kaffee. Ein Becken zum Bahnen schwimmen, eins zum Springen, eines zum Rumplanschen und drei große Wasserrutschen, die ich selbstverständlich alle ausprobiert und immerhin zwei davon für gut befunden habe.

Ach so. Und für Theo war’s auch toll. Hüstel. Eintritt allerdings: 14 Euro pro Person. Theo durfte kostenlos rein.

 

5- Mit der legendären Bahn von Sankt Moritz Dorf hinauf nach Corviglia

Nein, keine Eisenbahn. Das hatte die nette Holländerin leider auch falsch verstanden, die Theo und mich kurzerhand zum Bahnhof unten im Tal gekarrt hat. Dabei wollten wir doch eigentlich nach OBEN! Zum Mittagessen auf die Club Med Hütte im Skigebiet Corviglia. Die kann man mit einer Standseilbahn wunderbar erreichen. Theo und ich waren auch nur noch wenige Meter von der Station entfernt, als ich auf die bescheuerte Idee kam, eine ältere Dame nach dem Weg zu fragen. „Ganz falsch“, hörte ich. „Steigen Sie ein, ich bringe Sie hin.“ Tja, schwupps saßen wir im Auto und landeten – am Bahnhof. Mist. Netterweise hat sich die Dame dann aber ganz gestenreich entschuldigt und uns doch noch zur richtigen Bahn gekarrt.

OriginalPhoto-479734260.831897Eine schöne Tour für Kinder und für Theo das erste Mal mit Papa gemeinsam auf Skiern. Big day! 🙂 Oben auf dem Berg gibt es ein paar nette Einkehrmöglichkeiten, auch wenn man nicht zum Club gehört. Zum Beispiel die fabelhafte Alpina-Hütte mit ihren Strandkörben. Und der Blick…. hach!

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6- Sonnenuntergang auf dem Muottas Muragl

Auch dort hinauf geht es mit einer Standseilbahn. Zur Bahn gelangt man von Sankt Moritz aus entweder mit dem Bus oder mit dem Auto Richtung Pontresina. Wer vor 16 Uhr kommt und kein Baby Theo dabei hat, kann hochfahren und von dort auf einer supercoolen Piste mit dem Holzschlitten wieder ins Tal sausen. Die Schlitten kann man unten mieten.

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Kurz vor dem Startpunkt gibt es übrigens auch einen tollen großen Kinderspielplatz auf 2456 Metern. Sensationell.

Und genauso toll ist der Sonnenuntergang über diesem wunderschönen Hochtal im Engadin. Heißer Caipi, heißer Hugo, warme Decken und ein friedlich schlummerndes Kind zwischen uns. Besser kann der Urlaub gar nicht ausklingen…

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Übrigens: Nächstes Jahr gibt es den ClubMed in Sankt Moritz noch, aber 2018 macht er dicht.

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Nächstes Jahr ist also die letzte Chance. Und danach? Naja, ich hab schon mal geguckt. Sankt Moritz hat tatsächlich auch ne Jugendherberge. Die kann sich mit Kaminfeuer, ultraschicker Lobby und Kinderspielzimmer absolut sehen lassen. Die Familienzimmer im vierten Stock sind nagelneu und haben Dusche und Klo auf dem Zimmer. ABER auch hier kostet ein Vierpersonen-Zimmer immerhin rund 200 Franken pro Nacht. Muss man auch erstmal stemmen.

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Ansonsten bekommt unser VW-Bus Möhrchen eben doch ne Standheizung eingebaut und wir siedeln auf den Campingplatz am Morteratsch-Gletscher um. Hat auch was. Im Sommer sieht’s da so aus:

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und im Winter dann so.

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Hübsch, oder? Das wäre doch auch mal was…

 

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