Bella Italia – Familienurlaub für Anfänger

Um es vorweg zu sagen: Ich liebe Italien.
Seit knapp drei Jahren plane ich den Urlaub ja nicht mehr nur wie es MIR gefällt, sondern auch wie es ALLEN anderen möglichst gefällt: Alex, Baby Theo, Lukas und Finn. Vier Jungs. Dieses Jahr haben wir uns für Bella Italia entschieden – Familienurlaub in Italien. Am Lago Maggiore. Für mich fast schon eine zweite Heimat, ich fahre in die Gegend seit ich geboren wurde.
Unser Ziel ist das etwas einfachere, ursprünglichere Ostufer des Sees.
Zwei Wochen Zeit, eine Wohnung im hübschen Ispra, ein Pool, ein See, ein Schlauchboot mit Motor. Sagen wir so: Es gab schon ungünstigere Urlaubskonstellationen.

Die Anreise

… ziehen wir in einem Rutsch durch. Mit Unterbrechungen  – „Scheiße, ich hab die Schlüssel vergessen“ – „mir ist schlecht“ – „ich muss aufs Klo“ – „ich hab Hunger“ – „Theo stinkt“ – sind wir gut zehn Stunden von Hennef aus unterwegs.

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Die Route: Frankfurt – Karlsruhe – Basel – Luzern – Gotthardt-Tunnel – Bellinzona-Sud raus – Luino – Laveno – Ispra. Die letzte Stunde geht es immer am See entlang, was zwar malerisch ist, sich bei Nacht aber wie doppelte Fahrzeit anfühlt.
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Das Gute ist, die großen Jungs sind mit ihre Handys und Laptop beschäftigt, Theo guckt Löcher in die Luft und erzählt irgendwas, und der zauberhafte Mann und ich laden uns für solche Fahrten immer ein Hörbuch bei Audible runter. Diesmal den charmanten Kommissar Dupin mit seinen bretonischen Fällen. Nicht ganz passend, aber irgendwie war uns danach.
Damit geht die Zeit echt schnell rum.
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Autofahrten gut überstehen

Die großartige Ferienwohnung

…auf zwei Etagen findest du HIER. Nicht exakt unsere, denn die ist nicht extern zu mieten, aber das genau baugleiche Gegenstück auf dem selben Grundstück. Du musst je nach Saison zwischen 100 und 150 Euro pro Nacht kalkulieren, was für fünf bis sechs Personen echt in Ordnung ist. Und das Beste: Du hast einen einfach traumhaften  Blick auf den Lago Maggiore. Mal glitzert er in der Sonne, mal zieht ein dickes Gewitter den See entlang… haben wir alles erlebt und sehr genossen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAFerienwohnung am Lago Maggiore

Zum Baden

…geht es entweder in den Pool (perfekt für die Jungs. ALLE Jungs ;-)) oder in den See, der über eine Holztreppe gut zu erreichen ist. Über einen kleinen Steinstrand kann man dann ins Wasser, mit Ruderboot, Schlauchboot, Luftmatratze – wo nach auch immer dir der Sinn steht. Wir hatten zusätzlich ein kleines Schlauchboot mit Motor, was den Funfaktor natürlich noch mal deutlich erhöht.

Baden im Lago MaggiorePool Le Fornaci

Hier übrigens noch ein ExtraTipp – auf diese Schnorchelmasken hier sind die Jungs total abgefahren:Schnorchelmaske EasybreathSie heißen Easybreath und du bekommst sie unter anderem hier. Ich
empfehle dir aber zum nächsten Decathlon zu fahren und sie anzuprobieren. Die Dinger müssen wirklich passen – dann kannst du unter Wasser ganz normal atmen – ohne Mundstück. Beim Tauchen Luft anhalten, beim Auftauchen ganz normal weiteratmen. Großartig!

Das Ferienprogramm

Was man dort sonst so unternehmen kann? Naja… eigentlich nichts. Und irgendwie doch super viel.
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Patchwork Papa
Ich hatte im Vorfeld ein bisschen Sorgen, dass es Lukas und Finn vielleicht zu langweilig werden würde und habe deshalb ein ausgeklügeltes Ausflugsprogramm geplant. Eine gute Quelle dafür findest du hier.
Ich hatte mir folgendes überlegt:
Um ehrlich zu sein: Die Kinder waren in den 14 Tag mit Pool, Schlauchbootfahren und Schnorcheln im See weitgehend ausgelastet. Zum Familienurlaub in Italien gehört eben auch das: Erkennen, wenn es genug ist.

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Lediglich die ersten drei Punkte haben wir abgehakt.
Und davon ist dieser hier besonders erwähnenswert:

Ein Tag in Mailand

… mit zwei Halbwüchsigen und einem Minimann ist schon eine Herausforderung. Deshalb: Lass es langsam angehen.
Wir sind mit dem Auto reingefahren und haben etwas außerhalb geparkt.
Man kann wunderbar mit einer alten Holzbimmelbahn ins Zentrum fahren oder einfach ein paar Schritte zu Fuß gehen.
Unser erstes Ziel: Das Castello Sforzesco – das Mailänder Schloss. Es wurde ab 1450 gebaut – Leonardo da Vinci hat daran mitgearbeitet. Alles wichtige dazu findest du hier. Für Große und Kleine ist die alte Festung wirklich beeindruckend mit ihrem Burggraben, den alten Kanonenkugeln, Gängen, Skulpturen und Fresken. Das Innere beherbergt mehrere Museen…. und eine kostenlosen Toilette :-).

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Castello Sforzesco

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Castello Sforzesco

Zum beeindruckenden Castello gehört auch der nicht weniger beeindruckende Sempione Park in dem es – ACHTUNG – freies WLAN gibt. Das wiederum macht es zum perfekten Spot für Pokemon-Jäger und war deshalb Finns und Lukas Lieblingsplatz. Theo wiederum fand die echten Enten und riesigen Goldfische viiiiel spannender.
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Von Park und Castello aus geht es immer geradeaus Richtung Dom. Du kommst unterwegs ums Window-Shopping nicht herum – und ums echte Shoppen auch nicht, wenn du geduldige Kinder hast.
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Shopping in Mailand
Da die Dombesichtigungsschlange (schönes Wort) einmal um den Platz ging, haben wir uns das Innere nicht angeguckt.
Ebenso wenig das berühmte „Letzte Abendmahl“ von Leonardo Da Vinci, das recht versteckt im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie zu finden ist. Eintrittskarten dafür müssen am besten drei Wochen im Voraus gebucht werden. Und wichtig: nicht auf diverse Touri-Kombi-Angebote reinfallen.  Die sind viel teurer. Der Eintritt kostet 10 Euro (plus Gebühr) für Erwachsene. Unter 18-Jährige zahlen keinen Eintritt.
Hier ist die offizielle Ticket-Adresse: http://www.vivaticket.it/index.php
Sehenswert ist auch noch die Galleria Vittorio Emanuele II, die direkt an den Domplatz grenzt. Hier findest du jede Menge Luxusboutiquen und eine 47-Meter-hohe Glaskuppel. Die Einkaufsgalerie wurde 1867 eröffnet und beherbergt – toll für Jungs – einen großen Ferrari-Fanshop.
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OLYMPUS DIGITAL CAMERAAlex und seine Jungs.

Galleria Vittorio Emanuele Mailand

ICH wäre ja gerne noch zum hippen Corso di Como gefahren, Richtung Norden. Ein schickes Viertel mit netten Bars. Aber die Meute war müde – also mit der Bimmelbahn wieder zurück zum Auto und heim an den Lago. Bei gefühlten 40 Grad im Schatten waren wir platt.
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Straßenbahn aus Holz Mailand
Zurück in Ispra sind wir dann noch zum Eisessen und Apperitivo trinken ins Café San Martino auf dem Dorfplatz gefahren. Direkt neben der gleichnamigen Kirche kannst du dort wunderbar Campari trinken und bekommst so viele Snacks dazu gereicht (Pasta, Meeresfrüchte, Bruschetta und und und), dass du eigentlich kein Abendessen mehr brauchst.
Café San Martino Ispra
Du siehst – du kannst jede Menge unternehmen.
Oder es einfach lassen, die Füße im Pool baumeln lassen, auf den See gucken und Bücher lesen.

Ich hab immerhin zwei geschafft in zwei Wochen. Und das will im Moment wirklich was heißen.

Schöne Herbstferien! 🙂

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