Das bedingungslose Grundeinkommen – gute Idee oder der Untergang des Abendlandes? Tja, da streiten sich gerade die Gemüter. Ich bin vor einer ganzen Weile schon auf die Internetseite Mein Grundeinkommen gestoßen. Die Betreiber sammeln per Crowdfunding, also freiwillige Spenden, Geld übers Internet. Immer wenn 12.000 Euro zusammen sind, dann wird an einen Menschen ein Grundeinkommen für ein Jahr verlost. 1000 Euro pro Monat. Bedingungslos. Es ist egal, wie alt du bist, egal, ob reich oder arm, egal, ob du gespendet hast, mitsammelst oder einfach nur dein Glück versuchen willst.
Warum die Gründer um das machen? Vor allem, weil sie die Idee eines „bedingungslosen Grundeinkommens“ für jeden Bürger publik machen wollen. Was wäre denn, wenn wir alle – auch jedes Kind – meinetwegen von Geburt an – so ein Einkommen hätten? Wäre das nicht großartig? Gäbe uns das nicht finanzielle Freiheit? Vielleicht sogar den Mut, ein Geschäft zu gründen? Bestseller-Autor zu werden? 1000 Euro im Monat sind vielleicht nicht super viel. Aber man könnte schon einiges davon bezahlen… Miete vielleicht. Oder Lebenshaltungskosten.
Was würde ich tun?
Ich glaube, ich wäre als working mom vielleicht noch etwas wählerischer bei den Projekten, die ich umsetze. Ich würde mich dann mehr um Theo kümmern.
Und vielleicht wirklich endlich mal das Buch schreiben, das ich schon so lange schreiben will. Oder viel spazieren gehen und an einem neuen Geschäftsmodell feilen, das mir schon seit Wochen im Gehirn herumspukt.
Es würde mir mehr Freiheit schenken.
„Aber dann geht doch keiner mehr arbeiten!“ – sagen die Kritiker. Einige sicher nicht. Aber würdest du sofort aufhören zu arbeiten, wenn du 1000 Euro im Monat geschenkt bekämst? … warum sollten es dann andere tun? – Die Antwort gibt Amira Jehia, die Geschäftsführerin von Mein Grundeinkommen im Business Insider. Und ich finde, da ist was dran.
„Können wir nicht bezahlen!“ – sagen andere. Das ist in der Tat ein kritischer Punkt. Aber man müsste mal gegenrechnen, wie viel Geld es einsparen würde, wenn Kindergeld und HartzIV und andere Hilfen wegfielen – und wenn man die ganze Bürokratie dahinter wegstreichen könnte.
Ich weiß es nicht. Es gibt gute Gründe dagegen zu sein. Und gute Gründe dafür. Vielleicht sollten wir es einfach mal ausprobieren. Im Sommer will die Schweiz darüber entscheiden, ob das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt wird. Wäre spannend…
Wer garantiert mir, dass „Mein Grundeinkommen“ seriös ist und bleibt, das eingenommene Geld
nicht in falsche Kanäle fließt und wirklich voll verteilt wird?
Es gibt auf jeden Fall viele Glücksspiele, und nicht alle sind seriös.
Wenn mir jemand jeden Monat 1000 Euro schenken würde, würde ich ganz sicher so leben wie jetzt auch, aber innerlich wäre ich vermutlich um einiges ruhiger. Vermutlich würde ich einige Dinge gelassener Angehen.
Ich denke, so würde es mir auch gehen. Ich glaube tatsächlich, dass viele Menschen nicht einfach aufhören würden. Aber die Finanzierung ist natürlich ein Problem…