Einmal die Woche habe ich Theo zuhause. Immer montags ist Mama-und-Theo-Tag. Jetzt bin ich ehrlich gesagt nicht so die Übermutter. Ich bin kein übersprudelnder Quell an einfallsreichen Kinder-Bastel-Sonstwie-Beschäftigungsideen. Klar: Rausgehen, Ziegen und Pferde streicheln, Trecker angucken, im Matsch buddeln, in Pfützen hüpfen – das geht immer.
Aber was mache ich drinnen? Außer Bilderbücher angucken und Klötze stapeln?
Die Frage beschäftigt mich um so brennender, als wir jetzt eine Absage der Stadt bekommen haben: Kein Kindergartenplatz für Theo im August. Und im kommenden Jahr wird es bei uns im Dorfkindergarten wahrscheinlich erst recht nichts – da haben mich die Kita-Leiterin und der Mensch vom Jugendamt schon vorgewarnt. Das ist doch Riesenmist. Da wohnst du schon nur 500 Meter vom Kindergarten weg – und dann darf dein Kind da nicht hingehen. Ich bin gar nicht so sehr wütend – ich bin einfach nur super super traurig darüber, dass der kleine Kerl sehr wahrscheinlich eben nicht so richtig „im Dorf“ groß wird. Mit den anderen Dorfkindern.
Jetzt mache ich mich also auf die Suche nach Alternativen.
Am liebsten würde ich aber tatsächlich einen Mama-Theo-Tag pro Woche weiter beibehalten. Wenn das finanziell klappt. Und dann brauchen wir was zu tun.
Und wer kann bei solchen Fragen besser helfen als… genau: Eine TAGESMUTTER. Unsere Tagesmutter Katharina Müller-Goldkuhle, um genau zu sein. Eins muss ich mal an dieser Stelle festhalten: Theo könnte es bei ihr nicht besser gehen.
Er wird liebevoll betreut, darf viel spielen, Katharina kocht frisch, er wird umsorgt und entwickelt sich toll unter ihrer Obhut. Ich bin ziemlich sicher, dass sie auch an seiner Leidenschaft für Bilderbücher nicht ganz unschuldig ist. Finde ich super. Leider kann Theo nur bis August bleiben, dann geht es für Katharina beruflich wahrscheinlich anders weiter.
Aber davon abgesehen: Sie hat coole Beschäftigungsideen für kleine Kinder. Und die habe ich ihr abgeluchst.
So, dritter Anlauf.
Hier kommen 5 schöne Ideen wie ich mein Kleinkind bei Laune halte.
1- Kekse backen.
Das hört sich sehr weihnachtlich an, ist es aber nicht. Wie wäre es zum Beispiel mit Chocolate Chip Cookies? Das weltbeste Rezept dafür stammt von der wunderbaren Cynthia Barcomi. Das tollste Backbuch überhaupt – und eine dicke Empfehlung von mir.
Man nehme für 20 Cookies:
360 g Mehl
1 TL Natron
1 TL Salz
250 g weiche Butter
260 g Zucker
1 EL Sirup (zB. Grafschafter Goldsaft)
1 TL Vanillezucker (kein Vanillin)
2 Eier
300 g Zartbitterschokolade (oder – auch toll: 300 g M&Ms)
- Ofen auf 190 Grad Umluft vorheizen
- Mehl, Natron und Salz vermischen und beiseite stellen
- Weiche Butter, Zucker und Sirup mit dem Handmixer 3 Minuten schlagen. Vanillezucker und Eier dazu, noch mal 3 Minuten schlagen
- Mehlmischung (s.o.) mit Holzlöffel locker einrühren. Nur nicht zu viel rühren! Mehl darf man ruhig noch sehen
- Gehackte Schoki vorsichtig unterheben – und naschen!
- Die Cookies formt man so: Riesentropfen von einem Löffel aufs Backblech setzen. Form ist egal, die laufen beim Backen eh auseinander.
- Je nach Größe 10-13 Minuten backen. Lieber kürzer als zu lang. Auf dem Backblech abkühlen lassen bevor du sie auf ein Gitter setzt.
Theo kann mit rummatschen – und alle freuen sich.
Auch toll – geht in die gleiche Richtung: Pizzateig machen und belegen. Das weltbeste Pizzateig-Rezept (auch für hauchdünnen Flammkuchen geeignet) haben meine Freunde Wilma und Zachi entdeckt. Gibt es demnächst hier.
2- Nudel- und Kastanienexperimente
Damit können sich Theo und sein Kumpel David stundenlang beschäftigen.
Im Herbst sammeln Katharina und die Kinder Kastanien und lassen sie gut durchtrocknen, damit sie nicht schimmeln. Jetzt für den Winter und nahen Frühling geht das aber auch super mit ungekochten Nudeln. Das Gute: Draufbeißen und in den Mund nehmen ist kein Problem. Sie sind auch ungekocht nicht gefährlich 🙂
UND: Nudeln klappern auch schön.
Du brauchst jetzt nur noch verschiedene Gefäße zum hin und her schütten, zum Beispiel ein Rote-Beete-Glas vom Mittagessen oder je nach Alter ein Brei-Gläschen.
Außerdem Klo- oder Küchentücherrollen zum Durchrieseln lassen. Schön ist auch das Innenleben von Pralinenschachteln. Oder eine Box mit Deckel zum Klappern und vielleicht sogar ein kleines Schäufelchen. Fertig ist das Spieleparadies. Geht übrigens auch mit Reis gut. Klingt ganz anders beim Rieseln.
Überhaupt steht Theo voll auf Küchenutensilien. Holzlöffel, Sieb, alte Bialetti-Kaffekanne – sowas macht ihn oft glücklicher als richtiges Kinderspielzeug.
3- Ein fabelhaftes Osterbild malen
Mit Stiften und Papier hat es Theo noch nicht so ganz. Richtiges Malen fällt aus – und selbst fürs Rumkrackeln fehlt ihm noch die Ausdauer. Was aber selbst bei kleinen Kindern mir ein bisschen Hilfe geht, ist das hier, sagt Katharina:
Ein Osterbild. Egal ob mit Fensterfarbe direkt auf die Scheibe oder auf bunten Bastelkarton. Egal ob als Karte, als Kühlschrankbild oder für die Oma.
So wird’s gemacht: Einfach weiße Fingerfarbe auf die Handflächen und Daumen geben (dickes Lätzchen oder noch besser altes Oberhemd als Schürze nicht vergessen), die Finger in bunten Farben anmalen und dann auf bunten Pappkarton oder buntes Papier drücken. Beine, Füße, Schnäbel und Augen der Osterhähne können dann die Mamas und Papas malen. Zumindest bei den ganz Kleinen.
Mit Fingerfarbe lassen sich natürlich auch ausgeschnittene Pappostereier und andere Deko-Objekte schön beschmieren.
Und wer schon etwas fortgeschrittener ist, für den sind die Osterküken sicher was. Ich glaube es ist selbsterklärend… Und mit braunem Papier, Ohren und Wattestummelschwänzchen wird schnell ein Osterhase draus.
4- Bunte Knete selber machen
Gehört auch in die Rühr- und Backabteilung, denn es geht ja um einen (UNGENIESSBAREN aber nicht gefährlichen) Salzteig. DEN Tipp gibt’s vom zauberhaften Mann, der ja jetzt schon Junge Nummer 3 großzieht. Hat sich bewährt, sagt er. Und so geht’s:
Man nehme:
500 g Mehl
200 g Salz
ca. 500 ml kochendes Wasser
3 EL ÖL
3 EL Zitronensäure aus der Apotheke (ungefährlich! kann man zur Not aber auch weg lassen)
Lebensmittelfarbe und Glitzer (für die Elfen und Einhörner unter uns)
Mische alles gut durch (vorsicht heiß!), knete den Teig, forme eine Wurst und schneide mehrere Stück ab. Die Stücke färbst du dann mit Lebensmittelfarbe unterschiedlich ein und fügst ggf. Glitzer dazu. Im Kühlschrank hält sich das Ganze dann auch länger.
Eine genaue Anleitung mit Fotos findest du unter anderem in dem Blog SPIELZEUGPARADIES.
5- Bauerngut Schiefelbusch in Lohmar
Okay – zum Schluss doch noch eine Idee für draußen. Ich selbst war da noch nicht da, aber Katharina mit ihren Tageskindern. Das Bauerngut ist von Hennef aus ziemlich nah und gut zu erreichen. Es gibt ein Maislabyrinth, eine Spielscheune und jede Menge Tiere zum Gucken und Streicheln. Der Eintritt ist frei. Theos erster großer Ausflug, da war er wirklich noch ein Baby.
Etwas weiter weg ist der Vogel- und Affenpark Eckenhagen. Auch das ist ein Ausflugstipp von Katharina.
Im Außengelände gibt es zum Beispiel Erdmännchen, Totenkopfäffchen, Berberaffen und natürlich jede Menge Vögel zu sehen.
Außerdem einen großen Spielplatz und ein Haufen Spielgeräte. Und wenns anfängt zu regnen oder um die letzte Energie loszuwerden, können sich die Kinder in einem großen Indoor-Spielplatz austoben.
Der Eintritt für Kinder unter 90 Zentimeter ist frei, Erwachsene zahlen 11 Euro. Kinder über 90 Zentimeter und bis 14 Jahre müssen 9 Euro zahlen. Im Winter hat der Park Freitag, Samstag und Sonntag von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
Von Hennef musst du etwa eine Stunde Autofahrt einrechnen.
Macht garantiert müde! Und das ist ja auch manchmal nicht soooo schlecht. 🙂
Am Bauerngut Schiefelbusch waren wir mit unsern Mädels auch schon. Kann ich bestätigen. Schön dort. Einmal im Jahr ist da auch ein tolles Fest. Frag mich aber nicht wann. Das mit der Knete haben wir auch schon mal gemacht. Sowas mögen die Kids ja immer. Vielen Dank für die tollen Tipps! Und Kopf hoch wegen dem Kindergartenmist. Das ist wirklich ärgerlich. 🙁
Danke Nobs. Ja, wir bleiben dran am Kindergarten. Daumen drücken!