Irgendwer aus meiner inzwischen sehr großen Familie (… der zauberhafte Mann hat ja gleich 4 Schwestern mitgebracht) sagte neulich:
Die Sauna ist der neue Partykeller.
Ich habe langsam den Eindruck, dass das stimmt und bin mir nicht ganz sicher, ob ich das eigentlich gut finde. Fakt ist doch: Wenn ich meine Eltern reden höre, dann waren die 70er und 80er ziemlich coole Party-Zeiten. In unserem Alter haben die sich allem Anschein nach trotz Job die Nächte um die Ohren gehauen. Macht heute keiner mehr. Jedenfalls keiner, den ICH so kenne.
Stattdessen bauen wir uns Saunen in den Keller, ins Badezimmer, unters Dach. Wer braucht schon noch eine eigene Hausbar? Tja. Schade irgendwie.
Aber ich gebe zu: Wir haben jetzt auch eine.
Und ich möchte sie keine Sekunde mehr missen. Gerade jetzt, wenn es kalt und doof draußen ist hocke ich mich in schnuckelige 80-85 Grad und schwitze. Weil bei uns die Sauna nicht nur direkt im Bad ist, sondern das Bad auch noch einen Balkon hat, kann ich zum Ausdampfen direkt vor die Tür. Dann eine kalte Dusche und dann ab aufs Sofa. Herrlich.
Sage ich JETZT. Als es aber darum ging das Teil zu KAUFEN, bin ich schier verzweifelt.
Deshalb habe ich hier ein paar hilfreiche Tipps zusammengetragen, falls du auch mit dem Gedanken spielst:
Die Maße waren klar: 2×2 Meter. Wir haben ja umgebaut und dabei die Küche und das Badezimmer im ersten Stock zu einem Raum zusammengelegt. Als wir das Haus übernommen haben, sahen die Räume so aus:
Das Problem: Aus der Decke im Bad ragt die Rückseite der Treppe ins Dachgeschoss.
Wir haben zwar die Räume zusammengelegt und eine Tür zugemauert, aber das Problem bleibt: Das Treppendings ist im Weg.
Deshalb kann man auch nicht einfach einen 2×2-Meter-Klotz reinsetzen und gut. Nein, die Sauna muss nach Maß angepasst und an der Decke ein Stück ausgeschnitten werden. Und ein Vermögen solle sie natürlich trotzdem nicht kosten.
Erster Schritt: Baumarkt-Prospekte angucken. Da gibt es zum Beispiel Weka oder Karibu – knapp 2000 Euro inklusive Ofen und Montage – ein Schnäppchen!
Von dem ICH aber abraten würde. Eine Nacht in Saunaforen um die Ohren gehauen – und um einiges klüger geworden. Die Billig-Saunen KÖNNEN super sein. Sind es aber offenbar oft nicht. Bänke aus Fichtenholz (werden sauheiß), beschlagene Türen, sich permanent verziehendes Holz, Kanten nicht richtig abgeschliffen…. sowas lese ich da. Mein Vater dagegen nutzt seit vielen Jahren eine recht günstige Sauna aus dem Versandhaus und ist damit superzufrieden. Hm. Finde ich aber zu riskant.
Uns war wichtig:
1 -Massivholz – 45 Millimeter dick aus Nordischer Fichte. Es gibt auch gedämmte Saunen, die schneller warm werden und damit Energie sparen. Aber das bessere und vor allem klassische Saunaklima hast du in der Massivholz-Sauna. Nach dem dritten Gang wird’s richtig toll – ich liebe diesen Holzgeruch. Nur das Dach ist extra isoliert.
Den Aufbau haben dann unsere Handwerker erledigt, die eh mit dem Umbau beschäftigt waren. Das haben wir uns also gespart. Und die Handwerker haben die Sauna dann auch kurzerhand selbst eingepasst und eine Ecke ins Dach gebaut – rund um die mit Rigips verkleidete Treppenecke. Sieht super aus – und hat keine Extrakosten produziert.
2- Die Bänke – aus Abachiholz. Das ist zwar ein afrikanisches Tropenholz, wird aber, so versichert der Fachmann, im Gegensatz zu vielen asiatischen Tropenhölzern nicht im Raubbau gerodet, sondern ist nachhaltig zu beschaffen und wächst schnell nach. Ist besser als Fichte für die Bänke, weil es nicht so heiß wird.
3- Wir haben drei Bänke, zwei oben über Eck und eine untere, die man aber rein und rausschieben kann – je nach Bedarf. Alle Liegen sind 60 cm breit, auch die untere, wenn sie voll ausgezogen ist. Weniger sollte es auch nicht sein, finde ich.
4- Beim Ofen solltest du natürlich unbedingt drauf achten, dass die Leistung stimmt. Dass er nicht zu klein sein sollte, ist ja logisch, aber einen zu großen Ofen sollte man sich auch nicht andrehen lassen. Es gibt Bio-Öfen und andere mit unterschiedlichen Leistungen.
Für unsere 2×2-Meter-Sauna reicht ein 7,5-Watt-Edelstahlofen vollkommen.
Und das klappt super. Du kannst den Ofen von außen mit einer ganz einfachen Tastatur steuern. Lässt sich auch mit Sole-Schale und ähnlichem nachrüsten, aber darauf haben wir jetzt erstmal verzichtet.
5- Wichtig waren uns noch eine Tür über Eck und ein Fenster, denn das Klötzchen sollte im Badezimmer nicht ganz so massiv wirken.
Mit im Paket waren noch: ein Holzfußbrett am Eingang (muss man sonst extra kaufen – drauf achten!), 3 Kopfkeile, 2 Rückenlehnen oberhalb der Liegen, Ofenschutzgitter, Sanduhr, Hygro-Thermometer, Aufgusskübel und -kelle und eine Eckleuchte (muss man auch extra bestellen).
Du musst natürlich eine Starkstromleitung legen lassen. Die genauen Stromkosten habe ich nicht ermittelt. Aber wir peilen so etwa 5 Euro pro Nutzung an. Und sagen wir so: Bis jetzt macht sich die Sauna nicht sonderlich im Verbrauch bemerkbar. Keine horrenden Nachzahlungen oder sowas.
So.
Bezahlt haben wir insgesamt dann 3800 Euro. Das ist natürlich echt ein Brocken. Aber den haben wir uns gegönnt. Übrigens haben wir sie bei hier in Siegburg gekauft, falls dich das interessiert. Den Laden kann ich sehr empfehlen.
Und ehrlich gesagt, wenn ich so drüber nachdenke… ich will gar keinen Partykeller mehr. Ich bin superglücklich mit unserer Sauna. Mädels-Wellnessabende gibt’s auch. Ist ja auch irgendwie Party. Nur entspannter. Und gesünder.
Man, ich liebe Sauna! Eure sieht echt klasse aus, da werd ich ganz neidisch =) Das ist definitiv eins meiner Ziele. Super Beitrag, danke für die tollen Erklärungen und Bilder!
LG Alice
von http://www.masturdating.de
Sehr gerne! 🙂
…immer noch ein Traum. Irgendwann aber mal…sieht echt spitze aus!
Danke! Wir sind auch echt zufrieden! 🙂
Danke schön! Wie lieb!