4 unschlagbare Methoden ein Osterlamm richtig zu versauen

Ich habe es wirklich versucht. Ich stand gestern noch bis 23 Uhr in der Küche und habe gebacken wie eine Irre. Wir feiern den Ostersonntag immer mit einem Brunch bei der Familie des zauberhaften Mannes. Mit der Mama, den vier Schwestern, deren vier Männern und insgesamt 9 Kindern. Meine Aufgabe dieses Jahr: ein Osterlamm backen.

Nichts einfacher als das. Meine Mutter hatte mir ein paar Tage zuvor eine alte Osterlammform aus Kindertagen und eine Osterhasenform geschickt. Inklusive Rezept.

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Was sie NICHT dazu gesagt hat: Man kann eine Menge verkehrt machen.

Ich sag mal so: Nach vier Versuchen ist DAS hier herausgekommen.

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Ein Hase ohne Kopf – es war von Anfang an aus mir unerfindlichen Gründen keiner dran. Und ein Lamm ebenfalls ohne Kopf – weil der nach dem Öffnen direkt in der Form kleben geblieben ist.

Saupeinliche Vorstellung, Frau Klein.

Aber aus Fehlern lernt man ja.

Folgende 4 Dinge solltest du Vermeiden, wenn du auch irgendwann mal in die Lage kommst, ein Osterlamm backen zu müssen wollen.

1- Achte drauf, dass der Teig nicht zu flüssig ist.
Lamm Nummer 1 ist nach der vorgeschriebenen Backzeit von 30-35 Minuten (ich hatte es nach 30 rausgeholt) beim Öffnen zerflossen.

2- Achte drauf, dass du die Form noch mal richtig auf der Arbeitsplatte aufklopfst nach dem Befüllen. Damit der Teig auch wirklich ganz bis in den Kopf des jeweiligen Viechs rutscht. Sonst hast du am Ende einen kopflosen Hasen, so wie ich.

3- Stelle die Form immer auf dem Kopf in den Backofen (auch wenn auf der Verpackung vermeintlich was anderes draufsteht). Sonst läuft der eigentlich recht feste Teig unten raus, verteilt sich über das Backblech und statt eines ganzen Osterlamms sind dann noch maximal die Füße in der Form. So wie bei Lamm Nummer 2

4- Achte drauf, dass die Form gut gebuttert ist. Nach drei Mal Formen buttern dachte ich eigentlich, ich hätte den Dreh raus. Falsch gedacht. Lamm Nummer 3 war eigentlich perfekt – gut vielleicht ein bisschen zuuuu lang im Ofen, aber sonst… perfekt – aber dann beim Öffnen… DESASTER. Kopf ab.

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Außerdem hat mir niemand gesagt, dass es reicht, wenn die Form nur dreiviertel gefüllt ist. Ich habe deshalb im ersten Versuch ein doppeltes Rezept verwendet. Unnötig. Und mit Folgen: Für noch mehr Versuche fehlten dann nämlich Eier und Butter.

Also bin ich heute tatsächlich mit den kopflosen Kreaturen bei der Schwiegermutter in spe angerückt.

Das Gute ist, ich habe dabei ein extra leckeres Rezept entdeckt, wie sich bei Lamm Nummer 1 und 2 herausgestellt hat. Für den Hasen und Lamm Nummer 3 habe ich was anderes probiert, aber das war längst nicht so gut.

Hier ist das Knaller-Rezept für ein saftiges Osterlamm. 
Man nehme für eine Form:

  • weiche Butter zum Ausbuttern der Form
  • Mehl oder Semmelbrösel
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 120 Gramm weiche Butter
  • 120 Gramm Zucker
  • 1/2 TL Orangenabrieb
  • 120 Gramm Mehl
  • Puderzucker zum Bestäuben

Und so geht’s richtig:

  1. Die Form GUT FETTEN und dann mit Semmelbröseln oder Mehl auskleiden – Form schütteln, damit sich alles gut verteilt.
  2. Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen
  3. Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz Steif schlagen
  4. Die Butter mit dem Zucker „schaumig“ schlagen (steht im Rezept – schaumig war da nichts, war auch egal. Also einfach mit dem Handmixer vermischen). Nach und nach die beiden Eigelb und die geriebene Orangenschale (gern etwas mehr) dazu geben.
  5. Mehl unterziehen.
  6. Eischnee unterziehen.
  7. Den Teig in die geschlossene Form drücken, zur Not mit den Fingern reindrücken damit es auch im Kopf der Form landet. Mehrmals mit der Form auf die Arbeitsplatte klopfen damit sich alles auch sonst gut verteilt.
  8. Die Form mit dem Boden nach oben, also auf dem Kopf in den Backofen stellen und 35 – 40 Minuten backen lassen.
  9. Die Form aus dem Ofen nehmen und 15 Minuten abkühlen lassen. Dann vorsichtig öffnen und das Lamm weiter abkühlen lassen.
  10. Zum Schluss Puderzucker drüber. Schleife drum. Fertig.

LECKER, wirklich!!

Ich werde den zauberhaften Mann, Finn, Theo und Lukas jetzt den Rest der Woche mit weiteren Osterlamm-Versuchen belgücken. Und nächsten Jahr hau ich dann richtig einen raus. 🙂


PS: – aus der Kategorie (Oster-)Partywissen:

Warum gibt es an Ostern überhaupt ein Lamm?
Das ist ein alter christlicher Brauch. Im Christentum steht das Lamm als Symbol für die Leiden und die Unschuld Jesu Christi. Man bezeichnet ihn ja auch als „das Lamm Gottes“.

6 Gedanken zu “4 unschlagbare Methoden ein Osterlamm richtig zu versauen

  1. Haha herrlich! Ich hatte vor einigen Wochen auch einige Schwierigkeiten. Sollte für ein Magazin ein „Blumiges Rezept“ schreiben und dachte: Apfelrosen aus Blätterteig! Das ist doch easy!!

    Falsch gedacht: Außen angebrannt innen nicht durch (nach 1 Stunde im Ofen), Kleben geblieben sind sie auch noch.

    Nächster Versuch: gleiches Prozedere nur mit Germ statt mit Blätterteig. War dann geschmacklich eher so mittel.

    Dann gefüllte Puddingtartes. Ok super funktioniert. Am Foto-Tag dann andere Formen genommen und hat natürlich nicht so geklappt. Konnte ich dann mehrmals machen 😂

    Alles Liebe, Christina von Christinawaitforit.com

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